Fußball-Bundesliga 2001: „Der Fußball‑Gott muss Münchener sein!“, jubelten die Bayern ‑ oder stöhnten die frustrierten Fans von Schalke 04. Die gleichen Schalker, die noch kurze Zeit zuvor nach einem knappen Sieg gegen die Bayern verkündet hatten: „Der Fußball‑Gott meint es gut mit uns!“
Der „Fußball‑Gott“ ist auch zur Fußball-WM wieder in aller Munde. Immer dann, wenn es um unerklärliche Phänomene geht,. z.B. um die entscheidenden Millimeter, ob der Ball den Außen‑ oder doch den Innenpfosten trifft. Dann taucht mit schöner Regelmäßigkeit ein „Fußball‑Gott“ in den Statements von Spielern, Trainern und Journalisten auf. Praktisch, so ein „Fußball‑Gott“. Man hätte doch gerne jemanden, der für die „wichtigste Nebensache der Welt zuständig ist. Schließlich geht es hier ja auch um viel: um Sieg oder Niederlage, um Abstieg oder Klassenerhalt, um eine Menge Geld. Also, da sollte sich ein „höheres Wesen“ schon mal drum bemühen.
Aber es reicht dann auch vollkommen, wenn sich dieser Gott um den Fußball kümmert ‑ bitte nicht um mehr. Ein paar Tage und einen Sieg später interessiert sich schon niemand mehr für den „Fußball‑Gott“. Ein Gott, zuständig für 90 Minuten und eine Spielfläche von 120 x 90 Metern. Okay, vielleicht könnte er auch noch über Ersatzbank und Tribüne entscheiden.
Doch dann ist Schluss. Einmal in der Woche Samstag nachmittags darf der „Fußball‑Gott“ eingreifen. Das wär’s doch, oder? Kein Gott, der unbequeme Fragen nach Richtig und Falsch stellt. Kein Gott, der sich für Sachen abseits des Spielfelds interessiert. Kein Gott, der immer da ist.
Oliver Kahn, Nationaltorhüter in Diensten des FC Bayern München, kam nach dem furiosen Abschluss der Saison 2000/2001 zu einer anderen Erkenntnis: „Ich selbst habe von einem Fußball‑Gott gesprochen und mich geärgert: Wie kannst du nur so einen Blödsinn von dir geben? Es gibt nur einen einzigen Gott. Dieser Gott gibt uns die Kraft, mit allem, was wir positiv wie negativ erleben, umzugehen. Es ist der Gott der Christen, dem ich am nächsten stehe.“
Einige Kollegen von Oliver Kahn haben erlebt, dass es keinen „Fußball-Gott“ gibt, der Glück und Pech willkürlich verteilt, sondern dass es einen Gott gibt, der jedem Menschen persönlich begegnen will. Ein Gott, für den mehr zählt als nur „Der Ball ist rund“ oder „Sieger ist, wer am Ende ein Tor mehr schießt als der Gegner“. Es ist ein Gott, der sich für das ganze Leben jedes einzelnen Menschen interessiert. Bei diesem Gott, der uns in Jesus Christus persönlich begegnen möchte, zählt nicht, ob wir zum Starensemble der Nationalmannschaft gehören oder ob wir in der Kreisliga kicken. In Gottes Augen ist jeder Mensch gleich wertvoll und einzigartig, er liebt uns unabhängig von unserer Leistung. Bei Gott zählt nur eines: die Beziehung zu ihm.