02.03.2021 Woche der Brüderlichkeit

Die Bedeutung visueller Medien für die Erinnerungskultur als Leitthema

In der Stuttgarter Liederhalle wird am 7. März die „Woche der Brüderlichkeit“ unter dem Leitmotto „…zu Eurem Gedächtnis: Visual History“ eröffnet. Zum Auftakt der jährlich stattfindenden Woche zur christlich-jüdischen Zusammenarbeit in Deutschland bekommt Christian Stückl, Regisseur der Oberammergauer Passionsspiele, die Buber-Rosenzweig-Medaille verliehen. Die Veranstaltung wird ab 11:30 Uhr live im SWR Fernsehen und bei ARD Alpha übertragen.

Der Theaterregisseur Christian Stückl bezieht offen Position gegen Antisemitismus und Rassismus. Gabriela Neeb

Intensive Beschäftigung mit dem Verhältnis der Religionen

Preisträger Christian Stückl thematisiert in vielen seiner Inszenierungen die Beziehung von Christentum und Judentum. Kirche, Judentum, Rassismus und das Verhältnis der Religionen zueinander, so der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR), nähmen bei Stückls Inszenierungen von Nathan der Weise, Der Kaufmann von Venedig oder Der Stellvertreter großen Raum ein.

Als Theaterregisseur setze er sich zudem für das Leitmotto der diesejährigen Woche der Brüderlichkeit „…zu Eurem Gedächtnis: Visual History“ in besonderer Weise ein. „Der Preisträger hat sich als Spielleiter der Oberammergauer Passionsspiele seit 1990 mit dem Vorwurf des christlichen Antijudaismus auseinandergesetzt und die Passionsspiele reformiert“, schreibt der DKR weiter.

Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird seit 1968 bei der Eröffnungsfeier der „Woche der Brüderlichkeit“ verliehen.Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR)

Zeichen gegen Antisemitismus

Der Wunsch, „in diesen unruhigen Zeiten ein deutliches und öffentliches Zeichen gegen Antisemitismus und für ein demokratisches Miteinander zu setzen“, ist laut DKR der Grund, die Preisverleihung trotz der Corona-Pandemie stattfinden zu lassen. Passend zum Leitmotto werden sowohl Christian Stückl als auch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart e.V. (GCJZ) bei der Veranstaltung in kurzen Videos vorgestellt.

Jenny-Heymann-Preis für Schülerarbeiten

Der Jenny-Heymann-Preis der GCJZ wird ebenfalls im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“ verliehen. Er zeichnet Schülerarbeiten der gymnasialen Kursstufe aus, die sich mit christlich-jüdischen Themen befassen.

Vielfältiges Jahresprogramm

Die GCJZ gestaltet 2021 trotz der Corona-Einschränkungen ein vielfältiges Jahresprogramm mit zahlreichen Künstlern und Akteuren aus Stuttgart. Es beschäftigt sich unter anderem mit Judentum, Antisemitismus und Holocaust, jüdischem Leben und jüdischer Kultur sowie christlich-jüdischem, beziehungsweise christlich-muslimisch-jüdischem Dialog.

Von seiten der Kirchen in Baden-Württemberg nehmen der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July (Evangelische Landeskirche in Württemberg) sowie Bischof Dr. Gebhard Fürst (Diözese Rottenburg Stuttgart) teil. Die Laudatio hält Kardinal Reinhard Marx aus München. Dr. Margaretha Hackermeier, katholische Präsidentin des Deutschen Koordinierungsrats für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR), eröffnet die Woche der Brüderlichkeit. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper werden ebenfalls sprechen. Die Stuttgarter Philharmoniker mit Dirigent Dan Ettinger umrahmen das Event musikalisch.


Quelle: Evangelische Landeskirche Württemberg ( https://www.elk-wue.de/index.php?type=13)
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