Klimakollekte für mehr Gerechtigkeit

Die Idee, den eigenen Verbrauch von Kohlendioxid auszugleichen, sei schon älter, erzählt Sina Brod. Im Kyoto-Protokoll von 1997 hätten sich die Vertragsstaaten erstmal zu verbindlichen Zielwerten für den Ausstoß von Treibhausgasen verpflichtet. Teil des Abkommens war neben dem „Cap-und-Trade-Prinzip“ und der „Joint Implementation“ auch der „Clean Development Mechanism“ (CDM), der den Emissionshandel auf dem so genannten „Verpflichtenden Kompensationsmarkt“ zulasse. Durch den CDM wurden Emissionszertifikate aus CDM-zertifizierten Klimaschutzprojekten handelbar. Unternehmen, die gesetzlich zu einer Teilnahme am Emissionshandel verpflichtet sind, bekommen eine bestimmte Menge an Emissionsrechten, die durch Emissionszertifikate ausgegeben werden. Durch die Begrenzung der Emissionen sind den Unternehmen Einsparungen vorgegeben.

Die Möglichkeit, unvermeidbare Emissionen auszugleichen, gibt es auch auf dem freiwilligen Kompensationsmarkt. Wenn sich bestimmte emissionsintensive Aktivitäten nicht vermeiden lassen, bietet die freiwillige Kompensation von Treibhausgasen die Möglichkeit, entstandene Emissionen auszugleichen.

Die kirchliche Klima-Kollekte sei ein Angebot neben zehn bis 15 weiteren Anbietern, von denen einige wirtschaftlich orientiert seien, sagt Sina Brod. Die Klima-Kollekte mit ihren im Vergleich teureren Zertifikaten arbeite allerdings eng mit den Menschen vor Ort zusammen. Die Projekte würden von Partnerorganisationen vor Ort betreut und seien nach dem „Gold Standard“ zertifiziert.  „Das sind Projekte, die nachweislich zur Reduktion von Treibhausgasen führen und gleichzeitig hilfreich für die lokale Umwelt und die sozialen Belange der Bevölkerung sind“, so Brod weiter. „Wir wollen mehr Gerechtigkeit in der Welt.“

Rund zehn Tonnen Kohlendioxid verbraucht der jeder und jede Deutsche durchschnittlich im Jahr. Wenn man den „ökologischen Fußabdruck“ ausgleichen möchte, kann man eine Spende an die Klima-Kollekte überweisen. „25 Euro kostete der Ausgleich einer Tonne CO2 bei uns“, sagt Sina Brod. Rund 1,2 Millionen Euro kamen so an Spendeneinnahmen von Privatpersonen, Unternehmen aber auch Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen in den letzten beiden Jahren zusammen, so die Geschäftsführerin.

Die Lehmöfen für 6000 Haushalte in Ruanda seien eins der 15 derzeit geförderten Projekte. Gefördert würden jedoch auch kleinere Projekte wie zum Beispiel eine Biogasanlage für mehrere Haushalte auf Kuba. „Ein kleines, aber schönes Projekt.“ Die Projektentwicklung liege jeweils bei den Gesellschafterhäusern und ihrer Partnerorganisationen vor Ort der Klima-Kollekte, sagt Sina Brod. Dazu gehören u.a. Brot für die Welt, die Caritas, Misereor, aber auch die EKD.

Daneben bietet die Klima-Kollekte auch Hilfen vor Ort in Deutschland. Dazu zählen Gemeindeschulungen. „Wir zeigen Gemeinden, welche klimafreundlichen Maßnahmen sie ergreifen können. Zum Beispiel beim Catering. Die Klimakrise können wir nur alle zusammen bewältigen“, so Brod.

Von Sven Kriszio

Quelle: Evangelische Kirche in Deutschland: Nachrichten ( https://www.ekd.de/rss/editorials.xml)
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