Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2021
Drei mittelständische Unternehmen sind im Rahmen einer digitalen Preisverleihung mit dem „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2021“ ausgezeichnet worden: die Auenland-Konzept KG aus Geislingen-Binsdorf, die Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG und die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH. Sie belegten jeweils den ersten Platz in ihrer Größenkategorie aus insgesamt 256 eingegangenen Bewerbungen und erhalten die Lea-Trophäe. Das Diakonische Werk Württemberg, die Caritas in Baden-Württemberg sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg würdigen mit dem Preis das freiwillige soziale und gesellschaftliche Engagement dieser Unternehmen. Der undotierte Preis steht unter dem Motto „Leistung – Engagement – Anerkennung“ (Lea).
Bischof Dr. Gebhard Fürst und Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July würdigten als Schirmherren das Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer für die Gesellschaft.
Das eigene Umfeld aktiv mitgestalten
Landesbischof July erklärte, er nehme wahr und freue sich darüber, dass es für viele kleine und mittlere Unternehmen in unserem Land längst selbstverständlich geworden sei, initiativ und effizient gesellschaftliche Herausforderungen anzupacken. „Mit ihren Ideen und Konzepten gestalten sie ihr soziales und ökologisches Umfeld aktiv, wirksam und nachhaltig mit. Ich bin überzeugt: das braucht unsere Gesellschaft – mehr denn je“, betonte July.
Das Wohl der Gesellschaft im Blick
Und Bischof Fürst sagte: „Die Zusammenarbeit zwischen privatwirtschaftlichen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen ist ein starkes Zeichen im Sinne eines verantwortlichen Handelns, welches das Wohl der Gesellschaft im Blick hat. Dem kommt in dieser Zeit der Pandemie eine besondere Bedeutung zu.“ Die vergangenen Monate hätten gezeigt, wie sehr wir „der Solidarität und Achtsamkeit, der Nähe und Nächstenliebe bedürfen“. Deshalb gäben die Unternehmen, die mit dem Mittelstandspreis ausgezeichnet werden, ein Vorbild.
Zeichen der Hoffnung
„Es ist ein Zeichen der Hoffnung, dass sich so viele Unternehmen sozial und gesellschaftlich einsetzen in einer Zeit, die auch ihnen selber zu schaffen macht. Wo Wirtschaft sozial wirkt, gelingt Zusammenleben und unser Blick nach vorn wird zuversichtlich“, sagte Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. Und Oliver Merkelbach, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands der Diözese Rottenburg-Stuttgart, sagte: „In diesen 15 Jahren gab es großartige Beispiele, wie Unternehmen ‚gesellschaftliches Engagement‘ übersetzt und mit Leben gefüllt haben. Diese verantwortungsvolle Unternehmensführung in Zeiten der Pandemie fortzusetzen, ermutigt und ist das, was unsere Gesellschaft jetzt braucht.“
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, betonte, viele kleine und mittlere Unternehmen im Land hätten durch die Corona-Pandemie teils sehr schwierige und herausfordernde Monate hinter sich. „Dennoch haben wir für den diesjährigen Lea-Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg eine hohe Bewerberzahl. 256 Bewerbungen zeigen eindrücklich, dass unsere Unternehmen auch in Krisenzeiten an ihrem sozialen und gesellschaftlichen Engagement festhalten.“ Gemeinsam mit Caritas und Diakonie wolle man das Engagement der Wirtschaft im 15. Jubiläumsjahr des Lea-Mittelstandspreises ganz besonders würdigen.
Die Preisträger
Den Preis für die Kategorie bis 20 Mitarbeitende erhielt die Auenland-Konzept KG aus Geislingen. Als Produzent von hochwertiger Hunde- und Katzennahrung unterstützt der Familienbetrieb in Kooperation mit PräventSozial ein Pilotprojekt im Opferschutz. Menschen, die Opfer von Gewalt geworden sind, bekommen bei ihrer Aussage vor Gericht einen Therapiehund an die Seite gestellt. Die Anwesenheit des Hundes senkt nachweislich die Produktion des Stresshormons Kortisol. Vorwiegend Kinder und Jugendliche werden durch die Hunde begleitet.
In der zweiten Kategorie bis 150 Mitarbeitende ging als Preisträger die Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG aus dem Wettbewerb hervor. Die Sportanlage in der Metropolregion Rhein-Neckar fördert seit zwölf Jahren in Äthiopien die Organisation „Tariku and Desta Kids` Education through Tennis“. Kinder, die aus einem sehr armen Umfeld stammen, erhalten dort die Möglichkeit, ihre sportlichen Fähigkeiten zu testen. Im Mittelpunkt aber stehen die schulische Förderung und das Sozialverhalten. Das Racket Center hat einen Förderverein gegründet, der die Organisation finanziell unterstützt. Er ermöglicht den äthiopischen Kindern und Trainern auch regelmäßig Besuche in Nußloch.
Sieger der dritten Kategorie bis 500 Mitarbeitende war die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG). Auf Zahlungsschwierigkeiten infolge der Corona-Pandemie reagierte die Baugesellschaft bei gewerblichen Mietern mit dem Angebot, ihre Mietschulden langfristig und zinslos zurückzahlen zu können. Gewerbemietern, die direkt vom Lockdown betroffen waren, wurde 50 Prozent der Grundmiete erlassen. Für die zunehmende Zahl an privaten Wohnungsmietern, die ihre Miete nicht zahlen konnten, weitete die SWSG ihre telefonische Mietschuldnerberatung aus. Auf fristlose Kündigungen wurde ohne Prüfung der Ursachen vorübergehend verzichtet.
Über den Lea-Mittelstandspreis
Zur Bewerbung eingeladen waren alle baden-württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die Wohlfahrtsverbände, soziale Organisationen, Initiativen, Einrichtungen oder (Sport-)Vereine unterstützen und sich gemeinsam mit ihnen gesellschaftlich engagieren. Die öffentliche Anerkennung dieser CSR-Aktivitäten soll zugleich Motivation dafür sein, in der Dauerhaftigkeit dieses Engagements nicht nachzulassen. Bis zum 31. März 2022 kann man sich wieder um den Mittelstandspreis 2022 bewerben. Infos unter https://www.lea-mittelstandspreis.de/
Quelle: Evangelische Landeskirche Württemberg ( https://www.elk-wue.de/index.php?type=13)
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