Interview mit Dorothee Gabler, der neuen Leiterin des Zentrums Diakonat
Dorothee Gabler hat im November ihren Dienst als neue Direktorin des Zentrums Diakonat aufgenommen. Aus Anlass der 2. Landesversammlung der Diakoninnen und Diakone am 17. November haben wir mit ihr über das Zentrum Diakonat und ihre Pläne für die neue Aufgabe gesprochen.
Wie würden Sie die Stimmung beschreiben, mit der Sie in Ihr neues Amt starten?
Dorothee Gabler: In mein neues Amt starte ich mit Aufbruchstimmung und Neugier! Als Mitglied des Sonderausschusses Diakonat der 14. Landessynode war ich an der Entstehung des Zentrums Diakonat beteiligt. Deshalb bin ich sehr gespannt und neugierig, was in den letzten sieben Jahren passiert ist und wie die Arbeit heute tatsächlich aussieht. Die Ziele und Perspektiven, die uns damals wichtig waren, möchte ich gerne weiterverfolgen.
Warum gibt es das Zentrum Diakonat? Was ist seine Aufgabe?
Dorothee Gabler: Der Diakonat hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert. Die zunächst geschlechtergetrennte Ausbildung zum Diakon bzw. zur Diakonin hat sich zur gemeinsamen Fachschulausbildung und später zur Hochschulausbildung mit einem doppelten Bachelorabschluss weiterentwickelt. Neben der Regelausbildung der Landeskirche gibt es zudem weitere Ausbildungsgänge, die eine Berufung in den Diakonat ermöglichen. Die Landeskirche hat bei der Verfassung des Diakonen- und Diakoninnengesetzes 1995 und dem Projekt „Diakonat neu gedacht – neu gelebt“ diese Prozesse reflektiert. Der Diakonat ist nun in verschiedene Berufsgruppen wie Religionspädagogen, Jugendreferenten, Gemeindediakone, Sozialdiakone, Pflegediakone, sowie Diakone in Sonderdiensten ausdifferenziert. Das Zentrum Diakonat fördert die theologische und fachliche Qualifizierung, Vernetzung und Begegnung der Diakoninnen und Diakone über die jeweiligen Berufsgruppen hinaus und will Impulse zur Personalentwicklung und Strukturveränderung für eine diakonische Kirche geben.
Wer kann sich an das Zentrum Diakonat wenden?
Dorothee Gabler: Das Zentrum Diakonat ist eine Anlaufstelle für Diakoninnen und Diakone und alle, die es werden wollen. Es ist zugleich ein Auftragsinstitut des Oberkirchenrats, das Kirchenleitende und Anstellungsträger von Diakoninnen und Diakonen sensibilisieren und beraten soll, um die Kompetenzen und Ressourcen des Diakonats für die Zukunft der Kirche fruchtbar zu machen.
Was nehmen Sie sich für Ihre Arbeit vor?
Dorothee Gabler: Ich freue mich, in den Fort- und Weiterbildungen des Zentrums Diakonat die Kommunikation des Evangeliums zu pflegen und die multiprofessionell tätigen Diakoninnen und Diakone geistlich zu stärken und theologisch zu qualifizieren. Zugleich sehe ich eine wichtige Aufgabe angesichts der nächsten Sparrunden in den Kirchenbezirken: Mein Ziel ist es, die multiprofessionelle Zusammenarbeit derer zu fördern, die von der Kirche zur Kommunikation des Evangeliums berufen sind.
Gibt es persönliche Erfahrungen, die Sie vor allem in Ihre Arbeit einbringen möchten?
Dorothee Gabler: Als Pfarrerin war ich zuerst in der Vikarsausbildung und dann 15 Jahre als Dozentin in der Diakonenausbildung tätig. Hier habe ich angehende Pfarrerinnen und Diakone begleitet und gemeinsam nach Wegen gesucht, wie die Berufung in kirchliche Ämter in verschiedenen Lebensphasen so gelebt werden kann, dass die Freude des Evangeliums verkörpert wird.
Als Direktorin freue ich mich darum auf das persönliche Kennenlernen der Diakoninnen und Diakone in den geistlich-theologischen Fortbildungen, zu denen ich herzlich einlade. Die letzten fünf Jahre als Gemeindepfarrerin war es mir ein Anliegen, nah bei den Menschen zu sein, nicht nur bei den Kirchenmitgliedern. Hier habe ich spannende Entdeckungen gemacht, wann Menschen heute die Kommunikation mit Kirche suchen oder aufgegeben. Diese Beobachtungen von Kirche im 21. Jahrhundert möchte ich gerne einbringen. Zudem habe ich als Vorsitzende des Theologischen Ausschuss der 14. Landessynode die Struktur der Kirche intensiv studiert und freue mich, nun meine Erfahrungen für die Zukunft der Kirche als Direktorin des Zentrums Diakonat einzubringen.
Über Dorothee Gabler
Dorothee Gabler hat ihr Amt als Direktorin des Zentrums Diakonat zum 15. November 2021 aufgernommen und damit die Nachfolge von Joachim L. Beck angetreten, der zum 1. Oktober in die nachberufliche Phase gewechselt ist. Zuvor war Gabler als Pfarrerin in Benningen/Neckar sowie als Dozentin für Diakoninnen und Diakone tätig.
Quelle: Evangelische Landeskirche Württemberg ( https://www.elk-wue.de/index.php?type=13)
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