Da traten sie heran und legten Hand an Jesus und ergriffen ihn. (Mt.26, 50b)

Es gehört zur Endlichkeit unseres Lebens, dass wir Schutzzonen brauchen, dass wir am liebsten die Kontrolle nicht verlieren, sondern ergreifen und bewegen, anstatt ergriffen und bewegt zu werden. Jesu Passion ist uns so nahe, weil sein Erleiden unser eigenes Menschsein, unsere eigene Endlichkeit berührt. Die Passion Jesu ist eine grausame Geschichte der Verlassenheit, des Verrats und der grenzenlosen Einsamkeit. Ja, auch das ist zutiefst menschlich und wiederholt sich in den großen Krisen der Welt ebenso wie in unseren persönlichen Geschichten.

Mit Jesu Passion tritt in unsere Endlichkeit aber auch noch ein anderer Ton, manchmal unhörbar, manchmal nur ganz leise: „da trat Jesus zu ihr, fasste sie bei der Hand und richtete sie auf“ (Mk.1.31). Mitten im Leiden, in der Endlichkeit, Ergriffen sein – zum Guten.

Dekan Dr. Michael Diener, Germersheim. Mitglied im Rat der EKD

Quelle: Evangelische Kirche in Deutschland: Nachrichten ( https://www.ekd.de/rss/editorials.xml?)
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