Ein geistlicher Impuls zu Pfingsten
Was treibt uns Menschen an? Was für Kräfte sind das, die darüber entscheiden, ob wir Gutes tun – oder eben nicht? Diese Fragen aus dem Römerbrief stellt Rundfunkpfarrerin Barbara Wurz in dem folgenden geistlichen Impuls, der am heutigen Pfingstsonntag auch im SWR-Radio zu hören war.
Es ist Pfingsten – ein Fest, das irgendwie in der Schwebe bleibt, finde ich. Für uns Christen dreht es sich um den Heiligen Geist: Gottes Geist, der irgendwie etwas in uns bewirken und unserem Leben die Richtung vorgeben will. Wie genau, das ist schwer zu greifen und bleibt in der Schwebe – für einen Geist gehört sich das wohl so.
Heute ist auch ein Tag im Frühsommer. Es sind Schulferien! Viele Leute haben frei – und das zusammen verleiht dem Tag ebenfalls etwas Schwebendes und Leichtes. Die Stimmung ist gelöst und freundlich. Und ich denke: Wie schön die Welt doch sein kann.
Und gleichzeitig ist sie so schrecklich. Es ist mir fast unmöglich, das wenigstens für einen Moment zu vergessen. Wozu sind wir Menschen bloß fähig? Und warum? Diese Frage treibt mich unwahrscheinlich um, und ich finde einfach keine klare Antwort. Sie bleibt in der Schwebe und ist einfach nicht zu greifen: Was macht den einen Menschen zum Gewalttäter, und ein anderer bleibt friedlich? Sind es die Umstände? Der Ort, an dem jemand lebt? Die Nachrichten, die laufen? Liegt es womöglich in den Genen? Oder haben Menschen doch so etwas wie einen freien Willen und können eben doch selbst entscheiden?
Es gibt keine klare Antwort darauf – und das finde ich beängstigend. Was macht uns Menschen aus? Das bleibt in der Schwebe.
„Was treibt uns Menschen an?“
Ich denke, diese Schwebe ist auch in einem Text aus der Bibel zu spüren, der heute in vielen Gottesdiensten zu hören ist (Römer 8,1-11). Der Apostel Paulus fragt: Was treibt uns Menschen an? Was für Kräfte sind das, die darüber entscheiden, ob wir Gutes tun – oder eben nicht?
Paulus sagt: Zuallererst sind wir Menschen aus Fleisch und Blut – mit allem, was wir mitbringen und was uns geprägt hat. Wir Menschen aus Fleisch und Blut meinen es meistens gut. Aber wir können eben auch nicht heraus aus unserer Haut – aus unserem Fleisch und Blut. Wir haben immer unsere eignen Interessen im Blick. So sehr wir uns also bemühen, wir werden uns selbst immer mehr lieben als unseren nächsten Mitmenschen.
„Ich kann heraus aus meiner Haut“
Zum zweiten – und davon ist Paulus fest überzeugt – sind wir aber auch Kinder Gottes. Kinder seines Geistes. Und Gottes Geist ist – Liebe, Gerechtigkeit und Friede. Ganz egal also, wo ich herkomme oder was mich geprägt hat: Wenn ich versuche, mich auf Gottes Geist einzulassen, werde ich ein Stück weit frei von meinen eigenen Interessen. Ich kann heraus aus meiner Haut.
Wenn Gottes Geist mir hilft, kann ich es wenigstens versuchen.
Quelle: Evangelische Landeskirche Württemberg ( https://www.elk-wue.de/index.php?type=13)
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