Am 16. Juni 1953, einen Tag vor dem DDR-Volksaufstand des 17. Juni, ist Ost-Berlin wie ein Kessel unter Druck, kurz vor dem Auseinanderfliegen. Seit dem Morgen protestieren Tausende Arbeiter gegen die von der SED-Regierung verkündete Erhöhung der Arbeitsnormen. Bis zu zehn Prozent weniger Geld in den Lohntüten ist die Folge. Das bringt das Fass zum Überlaufen. Seit einem Jahr hat die SED schon den verschärften Aufbau des Sozialismus propagiert: Bauern werden zwangskollektiviert, mittelständische Unternehmen enteignet, das Regime bläst zur Hetzjagd auf Kirchen und Junge Gemeinden, Terror und Angst regieren.
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Evangelische Kirche in Deutschland: Editorials