Vor der Reformationszeit wurden Kinder zum Nikolaus beschenkt und nicht zum Heiligen Abend. In manchen Ländern ist das noch heute so. Luther hingegen wandte sich grundsätzlich gegen die Heiligenverehrung und betonte deswegen den Wert des Weihnachtsfestes gegenüber dem Nikolaustag. Denn der Gabenbringer zum Christfest war für ihn das Christkind, entsprechend seiner Überzeugung, dass das Kind in der Krippe Gottes ein Geschenk an die Welt ist. Damit führte er den Brauch zum Andenken an das Christkind ein. Aber Luther hielt sich selbst nicht ganz streng daran. Dazu hatte er, der Spät-Verheirate, ein viel zu weiches Herz. Er beschenkte seine Kinder gleich drei Mal in der Weihnachtszeit – zu Nikolaus, am Heiligabend und zu Neujahr.
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Evangelische Kirche in Deutschland: Editorials