Die Rußlanddeutsche Edith Müthel (geb. 1919) erlebt früh, was es bedeutet, Tochter eines Volksfeindes zu sein. Für die Pfarrerstochter beginnen mit der Verhaftung ihres Vaters, eines Pfarrers, durch die Schergen Stalins, Jahre der Angst und Verzweiflung. Zusammen mit ihrer Mutter und den Geschwistern wird Edith aus ihrem Heimatdorf an der Wolga nach Sibirien deportiert. Kälte und Hunger, schwerste Arbeit, Willkür und Diskriminierung prägen seither ihr Leben. Doch die Sorge um ihre Familie und der tiefe Glaube an Gott lassen sie alle Widrigkeiten aushalten. Nach Stalins Tod kann sie in Leningrad (heute: St. Petersburg) ein neues Leben beginnen und findet während der Jahre der Perestroika in der wiedergegründeten evangelischen Gemeinde Geborgenheit und gute Freunde.
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Evangelische Kirche in Deutschland: Editorials